Perspektiven Bielefeld

Zur Erstellung des INSEK Baumheide wurde in der Zeit von September 2016 bis Ende Januar 2017 eine ausführliche Bestandserhebung durchgeführt, die neben den fachlichen Einschätzungen der verschiedenen Träger öffentlicher Belange auch diejenige der Fachstellen der Verwaltung berücksichtigte.
Neben den Partner*innen aus Fachämtern und übrigen Trägern öffentlicher Belange wurden auch Bezirksvertretung, Bürger*innen sowie Interessensgruppen im Handlungsgebiet intensiv eingebunden. So erfolgte in allen Abschnitten der Konzeptentwicklung eine Rückkopplung bzw. Einbeziehung von Akteuren, Fachämtern, Politik und Bürgerschaft. Unter anderem aufgrund des spürbaren Gestaltungswillen und dem vorhandenen Engagement im Stadtteil wurde der Erarbeitungsprozess des INSEK bewusst so konzipiert, dass er die aktive Teilnahme am Planungsprozess anregte und auch der transparenten Abwägung des Handlungsbedarfs bzw. der Priorisierung von Maßnahmen diente. Hierzu wurde u.a. die prozessbegleitende Steuerungsrunde gebildet.

Auftakt

Der offizielle Startschuss zur Erarbeitung des „INSEK Baumheide“ fiel am 15.09.2016 mit dem öffentlichen Auftakt in Baumheide. Dabei wurde zunächst ein gemeinsamer Stadtspaziergang durchgeführt, bei dem lokale Akteure und Vertreter der Bezirksvertretung die Möglichkeit hatten, in einen Austausch mit den Planern zu kommen, um u.a. auf Probleme und wichtige Themen hinzuweisen. Den abschließenden Programmpunkt bildete das Einstiegsgespräch im Freizeitzentrum Baumheide. Neben der Vorstellung des bisherigen Prozesses, der beauftragten Planungsbüros sowie des anstehenden Prozesses, konnten die Anwesenden in einen ersten Dialog treten. Hierbei gab es aus dem Plenum wichtige Fingerzeige, die in dem anstehenden Planungs- und Beteiligungsprozess zu berücksichtigen sind (z.B. Öffentlichkeitsarbeit, Identitätsstiftung, Umbau / Umgestaltung der Stadtbahnhaltestelle, Baumheideschule, ärztliche Versorgung).

Neighbourhood Branding

Ein wichtiger Prozessbaustein bei der Erstellung des INSEK Baumheide ist der sog. „Branding-Prozess“. Ziel war hierbei, die Kernwerte der Baumheide zu definieren, welche die wesentliche Basis für die Erstellung eines Leitbildes und einer positiv besetzten Stadtmarke („Stadtteilbranding“) für Baumheide darstellen.
Der erste Arbeitsschritt des Brandings bestand aus fünf Themengesprächen im November 2016. Diese Themengespräche behandelten verschiedene zentrale Themen, wie z.B. „Aufwachsen in Baumheide“, „Zentrum Baumheide“ oder „Leben im Alter in Baumheide“. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieser Gespräche sollten möglichst alle Bevölkerungsgruppen der Baumheide repräsentieren, weshalb gezielt die Anwohnerschaft und Schlüsselakteure eingeladen wurden. Daraus ergab sich ein sehr intensiver Austausch in heterogenen Gesprächsrunden. Die zweite Ebene des Prozesses war die Brandingsession. Hier wurden in ausgewählten Arbeitsgruppen verschiedene Fragen mit Hilfe von professionellen Zeichnern visualisiert und diskutiert.
Die Ergebnisse bestehen im Wesentlichen in der Identifikation der fünf Kernwerte (Gemeinschaftsorientiert, Kraftvoll, Real(istisch), Geschmeidig und Zukunftsgestaltend) und der Benennung von kurzfristig realisierbaren Handlungsempfehlungen.

Leitbilddialog

Auf Basis der bereits erarbeiteten Ergebnisse fand am 23.02.2017 ein Leitbilddialog in Baumheide statt. Ziel dieses Prozessbausteins war die breite Meinungsfindung zur Definition einer Entwicklungsrichtung für Baumheide als übergeordnete Leitlinie für die Ausarbeitung der Handlungsfelder. Hierzu wurde eine aufsuchende Beteiligung mit dezentralem Veranstaltungskonzept und bündelndem Abschluss durchgeführt. Das heißt, dass Teams an unterschiedlichen Standorten in Baumheide jeweils einen Stand aufgebaut hatten und dort aktiv das Gespräch mit verschiedenen Personengruppen suchten. Hierzu zählten u.a. Schulen, Kita, Siedlungsgebiete, Freizeitzentrum (FZZ) und die lokalen Einkaufsmöglichkeiten. Der öffentliche Abschluss fand im FZZ statt und stellte die gesammelten Ergebnisse gebündelt vor.