Wie erhält Stieghorst mit dem Catterick Areal ein neues Gesicht?

In den vorbereitenden Untersuchungen haben Drees & Sommer zunächst eine Bestandsaufnahme erstellt. Beschrieben wurde eine enge Zusammenarbeit mit dem Bauamt, weiteren Ämtern und auch mit dem Runden Tisch Konversion.
Als Vorgaben der Stadt wurden der Masterplan Wohnen, die Schulentwicklungsplanung, die Kita-Planung, der Bedarf an Spielflächen und Stadtteilzentren, das Klimaanpassungskonzept und die Mobilitätsstrategie besonders benannt. All diese Vorgaben sind dann in die Planungsprämissen (S.82) eingeflossen.
Darauf folgten etwas unvermittelt die Entwicklungsszenarien mit dem Hauptanknüpfungspunkt an der Kreuzung Stieghorster / Detmolder Straße, gerade durchgehend zum Lipper Hellweg (später leicht variiert) und weiteren Erschließungsstraßen. Es wurde also der (autoorientierte) Stadtplan durch weitere Straßen erweitert, wobei eine Bedarfsanalyse für die Verbindung zum Lipper Hellweg bis heute nicht erstellt ist, auch ist nicht abgeklärt, ob der Lipper Hellweg im weiteren Verlauf entsprechenden Verkehr bewältigen kann. Es wurde also wieder autozentriert geplant (auch für LKW), ohne Sinn und Verstand. Darum haben wir auf der homepage (nachbarn-rochdale) einen alternativen Strukturplan hinterlegt (auch als pdf).
Aber was ist Stieghorst? Mit einer Betrachtung der Entwicklung in den letzten 60 Jahren erkennt man nur den normalen Wandel im Lebens- und Einkaufsverhalten. Am besten nimmt man eine Karte, kennzeichnet die Gewerbegebiete und erkennt den weißen Fleck Catterick Areal in der Mitte und eine Detmolder Straße, die das Gebiet durchschneidet. Damit sind die gekennzeichneten Schulwege für Kinder aus dem südlichen Bereich eine Katastrophe, eine Fußgängerbrücke neben dem Jagdweg könnte hier helfen.
Stieghorst braucht eine Sportanlage, die bei Drees & Sommer ausgewiesenen Flächen sind hierfür nicht geeignet (siehe Kommentar Fritz Kölling). So sollte die Ausschreibung für den städtebaulichen Wettbewerb umfassender und klarer erfolgen als bei dem studentischen Wettbewerb von 2019.
Mit dem Ende des Fremdkörpers Kaserne hat ganz Stieghorst die Chance, ein neues Gesicht zu erhalten.
Zu klären bleibt die Verbindung über die Trennlinie Detmolder Straße, die Aufgaben des Ladenzentrums, die Schwerpunkte der Bebauung Catterick Areal und die Eingliederung in die umgebende Bebauung.
Stieghorst kann mehr sein als Stadtrandbebauung mit Grünzug.
Andreas Bock